Bei der McMinn – Prothese handelt es sich um eine Weiterentwicklung der schon vor Jahrzehnten bekannten sogenannten Wagner Prothese. Damals musste man feststellen, dass die Implantationstechnik bei der Wagner Prothese zu einem Absterben des Knochens unterhalb der Prothese führte und die Prothese nach kurzer Zeit auslockerte. Aus diesem Grunde wurde ursprüngliche Wagner Prothese nach einigen Jahren wieder vom Markt genommen.
Bei der heutigen Weiterentwicklung der Hüftkopfprothese nach McMinn wurden einige Ansätze der damaligen Wagner Prothese deutlich verbessert. Zur Implantation der McMinn – Prothese wird der Hüftkopf sparsam abgefräst und eine Kappe wird auf den Hüftkopf aufgesetzt. Diese Kappe verwächst mit dem darunter liegenden Knochen des Hüftkopfes. Auch bei der Methode nach McMinn wird eine Prothesenpfanne im Becken implantiert. Im Vergleich zu den Prothesenpfannen bei herkömmlichen Hüftgelenks-Total-Endoprothesen handelt es sich hierbei um eine etwas größere Pfanne, die den Hüftkopf mit der aufgesetzten McMinn Kappe aufnehmen kann.
Die Methode des künstlichen Hüftersatzes nach McMinn zeigte sehr erfolgversprechende Frühergebnisse. Insbesondere die schnelle Mobilisierbarkeit der Patienten auf Grund des nur geringen Operationstraumas scheint ein deutlicher Vorteil zu sein. Langzeit Beobachtungen über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren liegen jedoch noch nicht vor, so dass über die Haltbarkeit der McMinn Prothese nur eine geringe Aussage gemacht werden kann.
Wir empfehlen die Implantation der McMinn – Prothesen insbesondere bei jüngeren Patienten (unter 60 Jahren) mit fester Knochenstruktur. Bei älteren Patienten, oder osteoporotischen Knochen erscheint die Methode nach McMinn nicht erfolgversprechend.